Bedeutung des Gebiets für den Klima- und Naturschutz
Engagement für bestmöglichen Natur- und Klimaschutz gibt es im Kreis Minden-Lübbecke schon lange: In den 70er Jahren startete die Renaturierung des Großen Torfmoors. Das Land NRW hat sich hier durch umfangreichen Flächenankauf stark engagiert. So haben wir vor unseren Haustüren dieses wertvolle Hochmoor erhalten. Zusammen mit der Bastauniederung bildet es das größte noch verbliebene Moorgebiet Nordrhein-Westfalens.
Wichtige und bedeutsame Lebensräume sind:
- extensives Dauergrünland
- feuchte Hochstaudenfluren
- wiedervernässte Feuchtwiesen
- naturnahe Kleingewässer
- Flutrasen
- Röhrichte und Rieder
- Fettwiesen und -weiden.
Die "Modellregion Bastauniederung" gehört biogeografisch betrachtet zur sogenannten atlantischen Region. Sie umfasst die küstennahen Gebiete Nordwesteuropas und reicht von Norwegen bis nach Nordspanien. Diese atlantische Region besitzt landes- und europaweite Bedeutung für den Natur- und Klimaschutz.
- Das Gebiet wurde in das 1992 von der EU beschlossene Schutzgebietsnetz „Natura 2000“ [mehr Infos unter: https://www.bfn.de/thema/natura-2000] aufgenommen. Es soll dem länderübergreifenden Schutz gefährdeter Pflanzen- und Tierarten und ihrer natürlichen Lebensräume dienen.
- Für Vögel ist es ein bedeutsames Brut-, Rast- und Überwinterungsgebiet (Important Bird Area).
- Moore spielen als CO2-Speicher eine besondere Rolle für den Klimaschutz. Anders als andere Böden können sie eine vielfache Menge an Treibhausgasen speichern. Zum Vergleich: Moore bedecken nur rund drei Prozent der Erdoberfläche, aber weltweit sind in ihren Torfschichten rund ein Drittel des erdgebundenen Kohlenstoffs gespeichert – eine enorme Kapazität.
- Artenvielfalt: Auch für die Biodiversität haben Moore hohe Bedeutung. Sie sind Lebensraum für seltene oder gefährdete Tier- und Pflanzenarten und dadurch unverzichtbar für ein intaktes Ökosystem. Auch in dieser Hinsicht sind Moore wichtig für das globale Klimasystem – Moore sind im übertragenen Sinne unser Amazonas-Regenwald.
Menschliche Eingriffe und klimatische Veränderungen bedrohen diesen Schutzraum. Lange Trocken- und Hitzeperioden, Nitratbelastung, Durchlüftung und Entwässerung durch die Intensivierung der Landwirtschaft in ihrer jetzigen Form gefährden die Moore. Weitere Infos zu Entstehung und Zustand der Moore finden Sie auf der Website des Bundesamts für Naturschutz [https://www.bfn.de/entstehung-und-zustand].