Der Landschaftsraum
Jetzt wird’s fachlich!
Das Große Torfmoor plus Bastauniederung liegt in einer Niederung am nordöstlichen Fuße des Wiehengebirges und des Lübbecker Lößlandes. Das Gebiet erstreckt sich von Lübbecke über Hille bis nach Minden.
Das Große Torfmoor ist ein gut erhaltener Hochmoorkörper.
In der "Modellregion Bastauniederung" gibt es neben dem Großen Torfmoor hauptsächlich Niedermoorböden, die wiederum von West nach Ost abnehmen in der Mächtigkeit, also in der Dicke der Torfschicht. Um diese herum gibt es unterschiedliche Mineralböden. Im Gegensatz zum Moor bestehen sie überwiegend aus mineralischen Bestandteilen wie Sand und Schluff. Durch Torfabbau und Entwässerungsmaßnahmen ist die Torfschicht heute sehr viel dünner als früher.
Der Landschaftsraum wird schon seit Jahrhunderten landwirtschaftlich genutzt. Das eigentliche Moor wurde durch extensive Grünlandnutzung zurückgedrängt.
Flurbereinigung 1958 bis 1960: Der land- und forstwirtschaftliche Grundbesitz wurde neu geordnet, das Gebiet stärker entwässert und intensiver genutzt. – Durch Naturschutzprogramme und Flächenankauf in den 1970er Jahren ist der Anteil der intensiv genutzten Flächen wieder zurückgegangen.
Vorherrschend ist die Grünlandnutzung: Mehr als ein Viertel der Fläche wird als Acker genutzt. Außerhalb der Naturschutzgebiete nimmt diese intensive Ackernutzung deutlich zu.
Kleine Moorkunde
Die Einteilung der unterschiedlichen Moortypen basiert auf der Herkunft des Wassers.
- Hochmoore speisen sich durch Regenwasser.
- Niedermoore haben eine Verbindung zum Grundwasser oder anderen Still- oder Fließgewässern.
- Übergangs- und Zwischenmoore werden sowohl über das Grundwasser als auch über Regenwasser gespeist.
Weitere Infos zu den unterschiedlichen Moortypen siehe u. a. https://www.bfn.de/moortypen-und-gefaehrdete-arten und https://www.lfu.bayern.de/natur/moore/moortypen
Hochmoore
Hochmoore sind abhängig von einem Überschuss an Regenwasser und werden deshalb auch als Regenmoore bezeichnet. Die Torfbodenschichten haben keine Verbindung zu Grundwasservorkommen oder Oberflächengewässern. Daher sind Hochmoore in der Regel nährstoffarm und bodensauer mit pH-Werten zwischen 3 und 4,8.
Im Hochmoor wachsen hoch spezialisierte Pflanzenarten: Torfmoose (Sphagnum) sind an das saure Milieu angepasst und können mehr als das 30-fache ihrer Trockenmasse an Wasser speichern. Darüber können sie ihren geringen Nährstoffbedarf decken. Sie sind maßgeblich an der Torfbildung beteiligt, wodurch Hochmoore jährlich bis zu einem Millimeter wachsen. Aber auch Heidekrautgewächse, Wollgräser, Seggen, Rasenbinsen und Sonnentaugewächse – letztere decken ihren Nährstoffbedarf über den Fang kleiner Insekten – können unter den extremen Standorteigenschaften der Hochmoore gedeihen. Gut ausgeprägte Hochmoore sind in der Regel – zumindest in ihrem Zentrum – frei von Bäumen oder starkwüchsigen Gehölzen.
Quelle: https://www.bfn.de/moortypen-und-gefaehrdete-arten
Niedermoore
Niedermoore sind deutlich nährstoff- und basenreicher als Hochmoore. Durch die Verbindung zum Grundwasser oder zu Still- oder Fließgewässern erhalten sie eine stetige Zufuhr von gelösten Mineralien, die bis in die oberen Torfschichten gelangen. Die Vegetation ist zumeist von Klein- oder Großseggen oder Röhrichtarten dominiert, kann aber auch von Baum- und Strauchbeständen (Moorbirken, Fichten, Erlen, Weiden) durchsetzt oder sogar als Bruchwald ausgebildet sein.
Quelle: https://www.bfn.de/moortypen-und-gefaehrdete-arten
Übergangs- und Zwischenmoore
Wächst die Torfschicht eines Niedermoors über den vom Bodenwasser beeinflussten Bereich hinaus, wird es sowohl von unten, über das Grundwasser als auch von oben, über Regenwasser gespeist. Es entwickelt sich ein Stadium zwischen Nieder- und Hochmoor. Auch die Vegetation setzt sich aus einer mosaikartigen Mischung typischer Vertreter beider Biotoptypen zusammen.